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Liebe Mitchristen!

Die Evangelien bieten uns zwei grundsätzlich verschiedene Ostergeschichten an: Die eine Art ist die Erzählung vom leeren Grab. Die Frauen finden Jesus nicht mehr im Grab, sein Körper ist verschwunden; meist ist dies verbunden mit einem Engelswort über die Auferstehung.

Die zweite Art von Ostergeschichten ist die Begegnung mit dem Auferstandenen selbst; hier gibt es ganz verschiedene Erzählungen zu verschiedenen Zeitpunkten. Manchmal erkennen die Jünger und Jüngerinnen den Herrn nicht sofort oder sie denken, einen Geist zu sehen. Der Osterglaube braucht Zeit zum Reifen. Genauso wie wir Menschen Zeit brauchen, um zu begreifen, dass ein geliebter Mensch gestorben ist, brauchen wir erst recht Zeit, um die Auferstehung zu begreifen.

Warum begegnet Jesus uns nicht in dieser Art, seinen heutigen Jünger und Jüngerinnen? Warum können wir ihn nicht sehen und berühren? Er begegnet auch uns heute, nur auf andere Art, nicht leibhaftig, sondern geistig, in der Gemeinschaft, durch die Symbole, die uns helfen, das Unsichtbare sichtbar zu machen. Beim Brechen des Brotes, dem Symbol seiner Lebenshingabe für alle Menschen besonders intensiv, wie uns die Emmausgeschichte zeigt.

Wir leben in der Zeit des Heiligen Geistes, durch seine Kraft können auch wir heute Zeugen der Auferstehung sein, dafür, dass der Tod nicht das letzte Wort hat. Wir spüren die Macht der Liebe, die alles überwinden, alles ertragen kann und alles lebendig macht. Wir spüren die Hoffnung, die das Licht der Osterkerze gibt, weil es die Dunkelheit vertreibt. Wir spüren die Kraft in uns, dass es sich wirklich lohnt, gegen Leid und Unrecht anzukämpfen, dafür einzutreten, dass gutes Leben und Frieden möglich sind.

Ich wünsche Ihnen einen gesegneten Sonntag und eine gute Woche.

Michael Becker

 

Liebe Mitchristen,

die schönste Auferstehungserzählung ist für mich die Geschichte der Emmausjünger.
Zwei Freunde Jesu waren nach seinem Tod unterwegs in ein Dorf namens Emmaus. Sie waren traurig, ratlos und verzweifelt. Um sie herum schien alles dunkel zu sein. Große Hoffnung hatten sie in Jesus gesetzt und nun wurde er vor ihren Augen ans Kreuz genagelt. Sie hatten ihn in ein Grab gelegt. Einige Frauen sprachen zwar von einem leeren Grab und davon, dass Jesus auferstanden sei. Aber wie sollte man sich das vorstellen? Plötzlich, so berichtet der Evangelist Lukas, waren die beiden in ihrer Traurigkeit nicht mehr alleine unterwegs. Ein Fremder kam zu ihnen, fragte nach und redete mit ihnen. Am Ziel angelangt, baten sie den Fremden, bei ihnen zu bleiben und mit ihnen zu essen. Die Gespräche mit ihm taten ihnen gut und sie spürten, dass sie wieder Mut fassen konnten. Der Fremde brach das Brot, so wie Jesus es immer getan hatte. Da fiel es ihnen wie Schuppen von den Augen. Sie spürten, Jesus ist nicht tot, er lebt, auch wenn sie sich das alles nicht so richtig vorstellen konnten. Die Bibel erzählt: In diesem Moment konnten sie Jesus nicht mehr sehen.

Die Geschichte der beiden Emmausjünger zeigt uns auf sehr anschauliche Weise, dass auch wir darauf vertrauen dürfen, nicht alleine unterwegs zu sein. Es geht immer einer mit uns, auf den wir uns verlassen können.
Am 7. April feiern in unserer Pfarrei 39 Kinder ihre Erstkommunion in der Kirche in Bliesmengen-Bolchen.
Wir freuen uns mit den Kindern und ihren Familien und wünsche ihnen:
- die Erfahrung, dass wir alle von Gott geliebt und angenommen sind;
- die Erfahrung, dass Gott alle Wege mitgeht;
- Zusammenhalt und Geborgenheit in ihren Familien;
- Gottes Segen für ihren weiteren Lebensweg.

Ein Dankeschön allen, die dazu beitragen, dass wir in unserer Kirche ein schönes Fest feiern können:
- dem Musikverein Bliesmengen-Bolchen
- dem Chor Coloured Voices und Frank Huppert,
- allen, die unsere Kirche vorbereitet und in irgendeiner Weise mitgeholfen haben.

Andrea Guckert-Lauer

 

Prsentation Ostern1

Liebe Mitchristen,

 „Da gingen Petrus und der andere Jünger hinaus und kamen zum Grab; sie liefen beide zusammen, aber weil der andere Jünger schneller war als Petrus, kam er als Erster ans Grab. Er beugte sich vor und sah die Leinenbinden liegen, ging jedoch nicht hinein. Da kam auch Simon Petrus, der ihm gefolgt war, und ging in das Grab hinein.“ (aus dem Johannesevangelium)

Liebe Schwestern und Brüder!

Ein merkwürdiges Kopf-an-Kopf-Rennen von Johannes und Petrus. Den einen treibt die Liebe zu Jesus an, den anderen, Petrus, vermutlich sein Ungestüm. So eigentümlich dieses Rennen, ist es symptomatisch für das, was die Osterbotschaft auslöst: Die Botschaft setzt in Bewegung. Ostern will uns zu einem anderen Leben bewegen. Und: Die Botschaft von Ostern will weitergesagt werden. Aufbruch ist angesagt. Damals breitete sie sich wie ein Lauffeuer aus. Keiner und keine konnte die Botschaft für sich behalten. Immer mehr Menschen wurden von ihr angesteckt: Jesus, der gestorben und begraben war, ist wieder lebendig. Gemeinden entstanden im Namen Jesu. Eine Gemeinschaft, in der Menschen sich auf den Weg machten, um die Osterbotschaft ins Leben kommen zu lassen. Bis heute und morgen auch. In diesem Sinne: machen Sie sich auf den Weg! Der Auferstandene geht mit! Werden Sie zum Boten, zur Botin seiner Auferstehung: „Halleluja, der Herr ist auferstanden! Er ist wahrhaft auferstanden, Halleluja!“

Ich wünsche Ihnen allen ein frohes und gesegnetes Osterfest und die Freude des Auferstandenen im Herzen mit seinem Wunsch, den er nach der Auferstehung als erstes aussprach: Friede sei mit euch!

Pfr. Danijel Ševo

 

Liebe Mitchristen,

mit dem Palmsonntag beginnt die Karwoche – Endspurt in Richtung Ostern!
Von Palmsonntag bis Ostern - wenn wir uns darauf einlassen, den Weg Jesu mitzugehen, erleben wir einen hochemotionalen Spannungsbogen. Der Weg beginnt mit Jubel und Euphorie, die Menschen feiern Jesus wie einen König. Doch die Stimmung kippt. Jesus wird ausgerechnet von einem Freund verraten und an die Soldaten ausgeliefert. Viele stehen am Wegrand, als er sein Kreuz trägt. Die Euphorie ist in Ablehnung, Hass und verstecktes Mitleid umgeschlagen. So schnell kann sich die Stimmung verändern. So schnell werden täglich Menschen fallen gelassen – auch heute! Täglich hören wir von neuen und andauernden Katastrophen in den Nachrichten. Den Schmerz und das Leid in der Welt können wir nicht ständig präsent vor Augen haben. Das wäre eine Überforderung! Denn angesichts der großen weltweiten Probleme und Konflikte sind wir machtlos. Aber vor Ort können wir für ein menschliches Miteinander Sorge tragen, in dem es keine Rolle spielt, welche Nationalität, Hautfarbe und Herkunft ein Mensch hat. Eine klare Position für die Menschlichkeit zu beziehen, wird immer wichtiger.
Die Hoffnung auf Frieden, ob in der Ukraine oder in Israel, sie liegt nicht in unserer Hand! Vertrauen wir sie im Gebet Gott an. Jesus geht seinen schweren Weg bewusst und in der Gewissheit, ihn gehen zu müssen, um am Ende zu zeigen: Die Hoffnung lebt!

In der Karwoche bündelt sich alles, was zum menschlichen Leben dazugehört: Freude, Jubel, Zuneigung, Verrat, Enttäuschung, Verlassenheit, Schmerzen, Verzweiflung, Trauer, Tod, neue Hoffnung…
Jesus hat all das erlebt, ihm sind alle menschlichen Empfindungen vertraut. Zu ihm können wir mit all unseren Anliegen kommen, nichts ist ihm fremd.

„Ausbreiten will auch ich
mein Leben,
meinen Glauben,
meine Liebe,
meine Sehnsucht.

Ausbreiten vor dir Jesus,
alles hinlegen dir zu Füßen.

Ja, es wird gewandelt in diesen Tagen,
die alles in sich tragen
meine Zuversicht, meine Verzweiflung
und mein unfassbares Staunen.

An Palmsonntag
lege ich es dir zu Füßen
und warte mit leidenschaftlicher Geduld auf das, was kommt.“         (Nach Petra Maria Burger)

Ich wünsche Ihnen einen guten Start in diese besondere Woche.

Andrea Guckert-Lauer

Liebe Mitchristen!

Seit nunmehr 66 Jahren sammelt das MISEREOR-Hilfswerk Spenden für Entwicklungsprojekte und wurde so zum größten katholischen Entwicklungswerk der Welt, immer an der Seite der Ärmsten und Schwächsten.

Mit dem diesjährigen Leitwort „Interessiert mich die Bohne“ macht es aufmerksam auf Kleinbauern in Kolumbien, die durch die Partnerorganisation Landpastoral der Diözese Pasto neue Anbaumethoden kennenlernen, um so besser zur Ernährung der Bevölkerung ihres Landes beitragen zu können. Gleichzeitig werden so vielfältige Pflanzenarten erhalten und das Ökosystem gefördert, auch zum Schutz vor dem Klimawandel und Artensterben. Durch unsere Gelder leisten wir nicht nur dort, sondern auch durch die zahlreichen anderen Projekte einen wesentlichen Beitrag zur Bewahrung der Schöpfung, zur Gerechtigkeit und zum Frieden in unserer Welt. Daher bitten wir Sie auch in diesem Jahr um Ihre Unterstützung für MISEREOR.

Eine Mitarbeiterin der Landpastoral hat uns ihren Dank als Gebet geschickt:

„Danke, Gott des Lebens,

für all die Menschen und Einrichtungen guten Willens,

die unsere Arbeit in Solidarität unterstützen.

Segne sie, Gott,

weil sie mit uns gehen.

Segne sie, Gott,

weil sie unsere Arbeit,

unsere Kinder,

unsere Jugendlichen,

unsere Familien,

unsere Gruppen und Gemeinschaften begleiten.

Schenke uns allen reichen Segen, Gott,

so können wir das Leben in all seiner Vielfalt erhalten.

Amen.“

Ich wünsche Ihnen einen gesegneten Sonntag und eine gute Woche.

Michael Becker

Liebe Mitchristen,

„Und sogleich trieb der Geist Jesus in die Wüste“

Der Heilige Geist treibt Jesus in die Wüste, setzt ihn der Konfrontation mit dem Teufel, der Auseinandersetzung mit dessen Versuchungen aus. Warum? Warum treibt der Geist Jesus in die Wüste? Das Böse und seine Versuchungen soll ich doch meiden und nicht suchen. Doch von „Suchen“ steht auch nichts im Evangelium. Zunächst wird – glaube ich – im Evangelium die Wüste nicht so negativ gesehen, wie wir es gewohnt sind. Wilde Tiere und dienende Engel – das erinnert mehr an das Paradies als an eine lebensbedrohliche, lebensverneinende Einöde.

Wenn ich in den Tagen der Fastenzeit eingeladen werde, „Wüstenerfahrungen“ zu machen, dann geht es nicht um Lebensgefahr, sondern um Lebensbereicherung. Nicht darum, das Leben zu verneinen, sondern zu bejahen – in der Konzentration auf mich selbst und auf Gott. Es geht nicht darum, das Böse zu suchen, sondern gewappnet zu sein, wenn die Versuchungen des Bösen an mich herantreten. Das geschieht im Leben auch ohne meine Suche. Dann möchte ich den Halt im Glauben und in der Geborgenheit Gottes haben, den Versuchungen zu widerstehen. Auf Gott mehr zu bauen als auf die Welt. Ich wünsche Ihnen allen gesegnete „Wüstenerfahrungen“ und eine fruchtbare (Fasten)Zeit mit Gott und sich selbst!

Pfr. Danijel Ševo

 

Liebe Mitchristen!

Das Evangelium dieses Sonntags (Jesus heilt einen Aussätzigen) beinhaltet für mich zwei wichtige Aspekte.

Als erstes natürlich die Heilung. Im Verständnis der Zeitgenossen Jesu war jede Krankheit nicht nur eine körperliche Angelegenheit, sondern auch eine religiöse. Wer krank wurde, war daran selbst schuld – so dachten die Menschen –, denn die Krankheit war in ihren Augen eine Strafe Gottes für einen sündhaften Lebenswandel; dies galt besonders für alle Krankheiten, die als Aussatz bezeichnet wurden. Die Erkrankten wurden nicht nur körperlich ausgeschlossen (was bei extrem ansteckenden Hautkrankheiten ja durchaus seinen Sinn hat), sie wurden auch aus der religiösen Gemeinschaft ausgeschlossen, weil die Krankheit als Indiz für ein zerrüttetes Verhältnis zu Gott gedeutet wurde.

Ohne körperliche Heilung war eine religiöse „Reinigung“ nicht möglich. Diesen Teufelskreis durchbricht Jesus, indem er den Menschen heilt. An anderen Stellen widerspricht Jesus auch explizit der Denkweise, dass Krankheit ein Indiz für Sünde sei, für ihn besteht da kein Zusammenhang. Seine Botschaft lautet: Gott straft nicht, sondern er liebt die Menschen und vergibt ihnen die Schuld.

Der zweite Aspekt ist komplizierter und hat mit dem Verfasser des Evangeliums zu tun, den wir traditionell Markus nennen. Markus schreibt immer wieder (bis zur Mitte des Evangeliums), dass Jesus den Menschen und auch den unreinen Geistern verbietet, etwas über ihn selbst herumzuerzählen oder anderen von seinen Heilkräften zu berichten. Dieses Erzählmotiv des Verfassers nennen die Exegeten das Messiasgeheimnis des Markus.

Im Markusevangelium – so hat es der Autor angelegt – möchte Jesus möglichst lange seine wahre Identität geheim halten, aber genau das Gegenteil geschieht. Dies gipfelt in 7,36: „Doch je mehr er es ihnen verbot, desto mehr machten sie es bekannt.“ Bei Markus wissen bis zum Kapitel 8 alle, wer Jesus in Wahrheit ist – außer den Jüngern. Markus stellt diese absichtlich als Unwissende dar, als die, die nichts begreifen, bis zum Messiasbekenntnis des Petrus in der Mitte des Evangeliums (8,27-31). Dort endlich verstehen auch die Jünger, wer Jesus ist

 Aber an dieser Stelle kippt der Autor die Sache durch die Ankündigung vom Leiden des Messias. Endlich begreifen die Jünger die Herrlichkeit Jesu, doch sofort wird diese Herrlichkeit zerschlagen, denn der Messias ist der Leidende, der Mann der Schwäche und der Schmerzen. So bleibt die Gestalt des Messias für die Jünger unverständlich bis zum Ende des Evangeliums. Erst durch die Auferstehung kann man Jesus halbwegs begreifen.

In Vers 16,7 werden die Jünger deswegen dazu aufgefordert, noch einmal von vorne zu beginnen, den ganzen Weg, das ganze Evangelium noch einmal zu durchleben von Galiläa bis nach Jerusalem, nun aber mit den Augen des Auferstandenen. So hat Markus ein einzigartiges Werk geschaffen, das auch uns dazu einlädt, uns immer wieder neu auf das Geheimnis des Messias einzulassen.

Ich wünsche Ihnen einen gesegneten Sonntag und eine gesegnete Woche.

Michael Becker

Liebe Mitchristen,

die Evangelien berichten fast nichts über die Kindheit und Jugend Jesu. Die Schreiber legten den Fokus auf Jesu Wirken und Verkündigung.  Ihre Berichte setzen ein, als Jesus von Ort zu Ort unterwegs war, um das Reich Gottes zu verkünden und den Menschen Hoffnung und Heil zu bringen.

Hoffnung auf Frieden und Gerechtigkeit in trostlosen Zeiten. Hoffnung durch die Zusage von Gottes großer Liebe, die jedem Menschen gilt. Diese Hoffnung spricht auch aus dem Evangelium des 5. Sonntags im Jahreskreis. Jesus war am See Genezareth in Kafarnaum, vermutlich dem Wohnort von Petrus unterwegs. Dort stattete er der kranken Schwiegermutter des Petrus einen Besuch ab. Jesus rührte die Kranke an, richtete sie auf und die Frau war geheilt. Das sprach sich schnell herum. So brachten viele ihre Kranken zu Jesus. Sie hofften auf ihn und trauten ihm Heilung zu. Jesus enttäuschte die Menschen nicht, er ließ sich von ihrer Not anrühren. Viele Menschen erfuhren Heil und Heilung. Gerne würden die Menschen diesen Jesus festhalten, von dem so viel neue Lebenshoffnung ausging. Doch Jesus machte ganz deutlich, was seine Aufgabe war: Mit Gottes Hilfe möglichst vielen Menschen das Reich Gottes, die Lebenshoffnung zu verkünden. Er musste weiterziehen, doch nicht ohne eine Botschaft zu hinterlassen, die jede und jeder in seinem Leben umsetzen kann: Jeder Ort kann zu einem Hoffnungsort werden –

- wenn Menschen Glaube weitertragen, ihm ein Gesicht geben.

- wenn Menschen sich von der Not, dem Leid, der Sorgen anderer anrühren lassen.

- wenn Gottes Reich auch durch uns sichtbar wird und wächst.

Vielleicht entdecken Sie in Ihrem Alltag Möglichkeiten, Hoffnung zu schöpfen und diese weiterzugeben. Mich stimmen die Demonstrationen in unserem Land hoffnungsvoll, die die Stimme gegen menschenunwürdiges und radikales Denken erheben.

Lassen wir unsere Lebensräume zu Hoffnungsorten für alle werden!

Andrea Guckert-Lauer

Liebe Mitchristen!

Vom heiligen Franziskus wird berichtet, er habe zum Weihnachtsfest im Jahr 1223 im Waldgebiet von Greccio die erste Weihnachtskrippe gestaltet: Unter freiem Himmel, in rauer Umgebung, mit den "echten" Tieren Ochs und Esel sowie Heu und Stroh. Vermutlich verzichtete er darauf, Figuren in seine Krippe zu stellen.

Vielmehr ging es ihm darum, die erschütternde Einfachheit zu inszenieren, in die hinein der Gottessohn geboren wurde. Wer schon einmal in einem Stall mit lebenden Tieren stand, wer schon einmal mit Ochs oder Esel auf Tuchfühlung gegangen ist, der weiß, was damit alles zusammenhängt. Von der Sauberkeit und der Behaglichkeit, die Kinder heute zumeist umfängt, ist das Stallambiente meilenweit entfernt.

Im kleinen Jesuskind kommt Gott vom Himmel runter – und er ist so im wahrsten Sinne des Wortes „runtergekommen“. Mit großer Begeisterung werden alljährlich Maria, Josef, das Jesuskind und all die, die noch zum Neugeborenen eilen, in der heimischen Krippe platziert. Die Anordnung der Figuren soll Geborgenheit ausdrücken. So stehen die Figuren meist im Halbrund, alle aufs Kind blickend, Ruhe verströmend und einfach nur anheimelnd.

Viele unserer Krippendarstellungen folgen so unbewusst vielleicht einer Vorstellung. Sie geben Zeugnis von Erwartungen und Sehnsüchten in uns Menschen. Sich beschützt und behaglich zu fühlen, ist in einer Zeit steten Wandels und großer Unsicherheiten der innige Wunsch vieler. Gottesglauben, der vom Blick auf das Kind in der Weihnachtskrippe inspiriert wird, kann zu dieser Erkenntnis führen: Bei Gott bin ich angenommen, finde ich Halt, erlebe ich Geborgenheit.

Mit seiner Krippendarstellung vor vielen hundert Jahren verwies und verweist Franziskus auf einen weiteren wertvollen Gedanken: Gott ist runtergekommen, hinein in die tiefsten Abgründe, in die menschlichsten Menschlichkeiten, auch in die Irrwege und ins Scheitern. So, wie Gott seinen Sohn Mensch werden ließ, ist ihm nichts Menschliches mehr fremd. Das ist ein Bild von Gott, das im Leben hilft, wie ich finde.

Wir wünschen Ihnen, dass Sie durch das Feiern der Weihnacht, die Gottesdienste und all der festtäglichen Überraschungen neu angerührt werden von der Botschaft Gottes, die Ihnen gilt: Er ist da und Ihnen nahe!

Eine gesegnete Zeit, frohe Weihnachten und ein gutes neues Jahr 2024!

Pfr. Danijel Ševo und das gesamte Team

 

 

 

Weihnachten

 Einführungsgottesdienst Pfarrer Danijel Ševo am 20. November 2022

 

 

        Bild: A. Stephan

 Wir danken allen, die den Einführungsgottesdienst von Pfarrer Ševo am Sonntag, 20. November 2022 in der Kirche St. Mauritius Ormesheim so feierlich mitgestaltet und besucht haben.

 

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In dankbarer Erinnerung +

Die Pfarrei Hl. Jakobus der Ältere Mandelbachtal trauert um Herrn Walter Niederländer, der in unserer Pfarrei lange Zeit als Kirchenmusiker gewirkt hat.

Schon als Student leitete er den früheren Kirchenchor in Wittersheim. Er begleitete in Ormesheim unzählige Trauerfeiern sowie Werktags- und Sonntagsgottesdienste und stand, wenn nötig, auch immer als Dirigent für den Kirchenchor Ormesheim zur Verfügung.

Wir sind dankbar für seine Hilfsbereitschaft und Spontanität. Seine ruhige, besonnene und freundliche Art wird uns in Erinnerung bleiben.

Im Gebet bleiben wir ihm und seiner Familie verbunden.

 

 

 

 

 

 

 

 

 

Frau, dein Glaube ist groß!

„Da entgegnete sie: Ja, Herr! Aber selbst die kleinen Hunde essen von den Brotkrumen, die vom Tisch ihrer Herren fallen. Darauf antworte ihr Jesus: Frau, dein Glaube ist groß. Es soll dir geschehen, wie du willst. Und von dieser Stunde an war ihre Tochter geheilt.“ (Evangelium: Mt 15,21-28)

Die heidnische Frau im Evangelium hat einen sehnlichen Wunsch, und sie meint, dass er mit dem Willen Gottes übereinstimmt. Aber sie braucht einen Helfer, der diesen Heilswillen wahrmacht.

Doch dieser Helfer, Jesus, behandelt sie zunächst von oben herab. Das kann die Frau nicht stehen lassen, sie wehrt sich. Sie kämpft für ihr Anliegen und setzt sich ein, bis sich Jesus auf Augenhöhe mit ihr begibt. Den Willen Gottes suchen und erfüllen, heißt demnach nicht, die Hände in den Schoß legen und denken: Gott wird es schon richten. Viel eher heißt es, so lange tapfer ringen, bis der Wille Gottes und unser Wille in Einklang gebracht werden können oder sich klar herausstellt, wo sie unüberbrückbar auseinandergehen – wie bei Jesus in der Ölbergnacht: Dein Wille geschehe, nicht der meine!

Pfr. Danijel Ševo 

 

 

Metzfahrt 23

 

Tagesfahrt nach Metz

Im Zusammenhang der Vorbereitungen der 800 Jahr-Feiern der beiden Gemeinden Bebelsheim und Erfweiler-Ehlingen wurde nochmal bewusst, dass unsere Region fast 600 Jahre zum Bistum Metz gehörte und erst 200 Jahre zum Bistum Speyer.

Deshalb hat der Pfarreirat der Pfarrei Hl. Jakobus der Ältere Mandelbachtal beschlossen, am Samstag, 16. September, eine Tagesfahrt nach Metz durchzuführen. Abfahrt ist um 8:00 Uhr ab Rathaus Ormesheim.

Im Mittelpunkt unseres Besuchs steht eine Führung durch die Kathedrale Saint-Etienne,  eine der größten gotischen Kathedralen   Europas. Ihren Spitznamen „Laterne Gottes“ verdankt sie der enorm großen Fensterfläche von 6500 m² mit Fenstern aus den verschiedensten  Epochen, so auch von Marc Chagall. Nach der Besichtigung feiert unsere Gruppe mit

Pfarrer Ševo einen Gottesdienst in der Krypta der Kathedrale.

Danach ist Freizeit zur Erforschung der Stadt Metz auf eigene Faust bzw. in kleinen Gruppen, z.B. Mittagessen bzw. Kaffee, Stadtrundfahrt mit einem Bummelzug oder Besuch des Centre Pompidou…

Um 18:00 Uhr ist die Rückfahrt nach Mandelbachtal. Dort besteht die Möglichkeit zu einem gemeinsamen Abendessen im Gasthaus Niederländer.

Zu dieser Fahrt ergeht herzliche Einladung. Der Preis beträgt € 40,- (Bus & Führung in der Kathedrale), die Mindestteilnehmerzahl liegt bei 30 Personen.

Anmeldungen werden ab sofort vom Pfarrbüro in Ormesheim, Mauritiusstr. 2 entgegen-genommen. Tel.: 06893-80120; Mail: Diese E-Mail-Adresse ist vor Spambots geschützt! Zur Anzeige muss JavaScript eingeschaltet sein!. Anmeldeschluss ist Freitag, 18. August 2023. Zahlungen werden erbeten auf folgendes Fahrten-Konto: Hans-Georg Ochs, KSK Saarpfalz, IBAN DE21 5945 0010 1030 7015 75.

Der Pfarreirat

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

Liebe Mitchristen!

„Kommt zu mir, die ihr mühselig und beladen seid!“ Diese Aufforderung Jesu nimmt das Leben ernst, weiß von Mühsal und Last.

Diese Einladung ist nicht der Zuckerguss über allem sondern das, was die Last unseres Lebens leichter macht. Das Erfrischende und Erquickende, was uns neu belebt. Jesus bietet Erholung – nicht bloß einmal im Jahr, und das muss dann für lange Zeit reichen, sondern beständig, mitten in der Plackerei, jeden Tag neu.

Ja, auch heute tragen wir unsere Joche, nur heißen sie anders: Angst, Überlastung, Beziehungslosigkeit, Krankheit … jeder wird wissen, unter welchem Joch er oder sie leidet. Nehmen wir das Entlastungs-Angebot Jesu an! Die Erleichterung besteht in seiner mittragenden Liebe!

 

Ihr Pfarrer Danijel Ševo

 

 

Liebe Mitchristen!

viele größere Ereignisse prägen dieses Jahr:

Am 24./25.05. wird Bischof Karl-Heinz Wiesemann zwei Tage in unserer Pfarrei verbringen; auf den Gesprächsabend in der Ormesheimer Kirche am 24.05. sei deshalb nochmals besonders hingewiesen – herzliche Einladung an alle, mit unserem Bischof ins Gespräch zu kommen. Diese Visitation ist schon ein großes Ereignis für unsere Pfarrei.

Zwei unserer Ortschaften feiern dieses Jahr ihr 800jähriges Jubiläum: Erfweiler-Ehlingen und Bebelsheim. Unser Bischof wird daher am 10.09.23 um 10:00 Uhr mit uns in Bebelsheim Gottesdienst feiern anlässlich der beiden Jubiläen. Auch diesen Termin können Sie sich gerne vormerken. In den Ortschaften gibt es übers Jahr diverse Feiern und Aktionen, um die Jubiläen zu betonen. Wir wünschen hierzu gutes Gelingen und allen schöne, gesellige und friedvolle Feiern.

Im Oktober folgt ein weiteres größeres Ereignis für unsere Pfarrei: die Wahl unserer Pfarrgremien. Wieder sind vier Jahre um, Verwaltungsrat, Pfarreirat und fünf Gemeindeausschüsse werden neu gewählt. Wir sind dankbar für viele Ehrenamtliche, die ihre Bereitschaft erklärt haben und wieder kandidieren. Einige möchten nach vielen Jahrzehnten ihres Wirkens nun auch gerne den Stab weitergeben an „jüngere frische Kräfte“. Daher suchen wir Menschen in unseren Gemeinden, die sich der Verantwortung stellen wollen. Hier können Sie mitgestalten, mitentscheiden, die Weichen stellen. Weitere Informationen können Sie auch einem Flyer entnehmen, der von unseren Ehrenamtlichen an alle Haushalte verteilt wird. Die Gemeinden vor Ort leben dadurch, dass möglichst viele sich engagieren und auf ihre Art einbringen. Nur so bleiben sie lebendig. So entsteht ein Miteinander, eine Gemeinschaft, ein Lebensort – seit 800 Jahren oder mehr…

Ich wünsche Ihnen einen gesegneten Sonntag und eine segensreiche Woche

Michael Becker

 

 

 

 

 

Liebe Mitchristen,

In der katholischen Kirche wird neben dem „Rosenkranzmonat“ Oktober der Mai traditionellerweise als „Marienmonat“ gefeiert. Im Mai steht die Natur in vollster und schönster Blüte, und so ergibt sich wohl die Verbindung zur Gottesmutter, die als die „Schöne, Reine, Sonnenumglänzete“ bezeichnet und gefeiert wird. Maria gilt als Vorbild des Glaubens und als „Mutter“ der Kirche. Mit ihrem Ja zu Gott hat sie Gott in sich Raum gewährt. Gleichzeitig hat sie Gott ein menschliches Gesicht gegeben, hat ihn unter Menschen erfahrbar und erlebbar gemacht und damit den Mitmenschen geholfen, ihrerseits befreit und erlöst und damit richtig Mensch zu werden. Bereits im Mittelalter waren die so genannten „Maiandachten“ bekannt. Auch in unserer Pfarrei und ihren Gemeinden versammeln wir uns zu Maiandachten.

Herzliche Einladung zum Mitfeiern!

Pfr. Danijel Ševo

 

Liebe Mitchristen,

das Bild des guten Hirten hat in der Bibel eine reiche Tradition: Es ist sozusagen schon Maßstab für die Regentschaft König Davids, eines gelernten Hirten. Nach Psalm 23, der traditionell als Psalm Davids angesehen wird, ist Gott selbst der gute Hirte, der für uns Menschen sorgt. Auch Jesus wird mehrfach als Hirte beschrieben, so auch im Johannesevangelium, das wir an diesem Sonntag im Gottesdienst hören. In der Kirche sprechen wir von Pastoren (= Hirten) und Bischöfen als Hirten der christlichen „Schäfchen“. Natürlich kann man auch dieses Bild im negativen Sinne gebrauchen und durch eine entsprechende Amtsausübung karikieren, wenn man z. B. die Schafe für dumm hält, die ohne Hirten verloren sind. Wer jedoch in der Nachfolge Jesu stehen will, muss anders handeln, denn Jesus gibt sein Leben für die Schafe, nicht umgekehrt.

Am 24. und 25. Mai wird unser „Hirte“ Bischof Karl-Heinz Wiesemann unsere Pfarrei besuchen. Ausdrücklich möchte Bischof Wiesemann seinen Visitationen nicht den Charakter von Kontrolle oder Direktion geben, sondern einen pastoralen Sinn: Er will vor allem hören, wo uns der Schuh drückt, er will wissen, wie es uns geht, welche Sorgen wir hier im Mandelbachtal haben, aber auch was uns Freude und Hoffnung gibt für unser Leben.

Am Mittwoch, 24.05. ist daher in der Kirche in Ormesheim um 19 Uhr ein Gottesdienst mit unserem Bischof und anschließend in der Kirche ein Begegnungsabend, bei dem auch Sie Gelegenheit haben, mit unserem Bischof ins Gespräch zu kommen. Hierzu sind alle herzlich eingeladen. Weitere Infos zur Visitation werden noch folgen.

Ich wünsche Ihnen einen schönen Sonntag.

Michael Becker, Pastoralreferent

 

Damit ihr durch den Glauben Leben habt in seinem Namen

Glaube meint nicht Dinge oder Meinungen für wahr zu halten. Glaube heißt zu vertrauen: dem Leben, der Liebe und der Hoffnung. Das Evangelium, die Frohe Botschaft, stellt uns die Frage: Glaubst du daran, dass eine Liebe, wie Jesus sie gezeigt hat, stärker ist als der Tod? Glaubst du daran, dass der Friede, den Jesus zu Lebzeiten verkündet und gelebt hat, auch über seinen Tod hinaus uns zugesagt ist? Glaubst du, dass die Sache Jesu weitergeht, auch wenn sie am Ende erscheint? Glaubst du, dass es Sinn macht, sich für eine lebenswerte Umwelt einzusetzen, auch wenn die Sache schon verloren erscheint? Glaubst du, dass der Friede den Krieg besiegen kann, auch wenn die Realität vordergründig etwas anderes zeigt? Und bestehst du darauf, nicht einfach abzunicken, was andere dir sagen? Bestehst du darauf, wie es der „ungläubige“ Thomas getan hat, dass du mit Haut und Haaren spüren willst, wie Gott lebendig ist, dich berührt und ergreift?

So kann Glauben ein täglicher Ruf sein: Gott, zeige mir, dass die Liebe stärker ist, damit ich dir und dem Leben vertrauen kann! Allen unseren Kindern, die an den beiden kommenden Sonntagen zum ersten Mal den Auferstandenem als Brot des Lebens empfangen, wünschen wir eine Begegnung mit dem Herrn, wie sie der Apostel Thomas hatte, indem sie bekennen mögen: Mein Herr und mein Gott! Eine Freundschaft fürs Leben!

Pfr. Danijel Ševo

 

 

 

 

 

 

Prsentation Ostern1

Liebe Mitchristen,

gerne erinnere ich mich an Osterfeste meiner Kindheit bei den Großeltern: Alle Cousinen und Cousins waren im Haus versammelt, und dann begann die große Suche nach den Osternestern. Überall im Haus waren sie versteckt, und man musste sein Nest suchen und finden. Oft entdeckte ich zuerst viele Nester, an denen nicht mein Name stand, aber das durfte man dann nicht verraten.

Ein Spiel für Kinder, das auch wir als Eltern mit unseren Kindern dann fortsetzten.

Aber dieses Spiel sagt etwas aus über Ostern: Ostern will entdeckt werden, man muss danach suchen. Und hat man angefangen zu suchen, dann kann man überall Überraschungen entdecken.

Was haben die Frauen gesucht, als sie früh morgens zum Grab gingen? Sie haben nicht damit gerechnet, dort den Toten nicht zu finden. Ostern ist Überraschung. Oft ist es versteckt. Wer sucht, der findet Dinge, mit denen er nicht gerechnet hat, Zeichen der Auferstehung und des Lebens, Zeichen der Hoffnung und der Freude.

Ich möchte Sie gerne einladen, auf die Suche zu gehen, auch in unseren Gottesdiensten, auf die Suche in den Texten unserer Bibel und natürlich auch auf die Suche in unserer Welt, in unserem Alltag. Wer weiß, welch großartiges Osternest Sie da entdecken, für andere und für sich selbst.

Michael Becker

Wir wünschen Ihnen allen und Ihren Familien ein frohes und gesegnetes Osterfest 2023!
Möge die Freude der Auferstehung Sie in Ihren Alltag begleiten.

Ihre Seelsorger*innen und das Pfarrbüroteam

Liebe Mitchristen,

mit dem Palmsonntag beginnt die Karwoche – Endspurt in Richtung Ostern!
Von Palmsonntag bis Ostern - wenn wir uns darauf einlassen, den Weg Jesu mitzugehen, erleben wir einen hochemotionalen Spannungsbogen. Der Weg beginnt mit Jubel und Euphorie, die Menschen feiern Jesus wie einen König. Doch die Stimmung kippt. Jesus wird ausgerechnet von einem Freund verraten und an die Soldaten ausgeliefert. Viele stehen am Wegrand, als er sein Kreuz trägt. Die Euphorie ist in Ablehnung, Hass und verstecktes Mitleid umgeschlagen. So schnell kann sich die Stimmung verändern. So schnell werden täglich Menschen fallen gelassen – auch heute!
Jesus geht diesen schweren Weg bewusst und in der Gewissheit, ihn gehen zu müssen, um am Ende zu zeigen:
Die Hoffnung lebt!
In diesen Tagen bündelt sich alles, was zum menschlichen Leben dazugehört: Freude, Jubel, Zuneigung, Verrat, Enttäuschung, Verlassenheit, Schmerzen, Verzweiflung, Trauer, Tod, neue Hoffnung…
Jesus hat all das erlebt, ihm sind alle menschlichen Empfindungen vertraut. Zu ihm können wir mit all unseren Anliegen kommen, nichts ist ihm fremd.

„Ausbreiten will auch ich
mein Leben,
meinen Glauben,
meine Liebe,
meine Sehnsucht.

Ausbreiten vor dir Jesus,
alles hinlegen dir zu Füßen.

Ja, es wird gewandelt in diesen Tagen,
die alles in sich tragen
meine Zuversicht, meine Verzweiflung
und mein unfassbares Staunen.

An Palmsonntag
lege ich es dir zu Füßen
und warte mit leidenschaftlicher Geduld auf das, was kommt.“      (Nach Petra Maria Burger)

Ich wünsche Ihnen einen guten Start in diese besondere Woche.

Andrea Guckert-Lauer

Liebe Mitchristen,

zurzeit bearbeite ich im Religionsunterricht der 4. Klasse das Thema Theodizee, also die schwere Frage, warum Gott Leid zulässt, warum wir Menschen leiden (müssen).

Alle Antworten, die wir auf diese Frage geben, sind letztlich für uns unbefriedigend und werfen neue Fragen auf, wir finden keine letzte Klarheit. Eine sehr verbreitete Erklärung – nicht nur bei Christen, auch bei anderen Religionen – ist folgende: Das Leid ist eine Strafe Gottes für böse Taten der Menschen. Gott straft uns so für unsere Sünden oder auch die Sünden unserer Vorfahren.

Dies war auch bei den Zeitgenossen Jesu die vorherrschende Erklärung, und so fragen die Jünger im heutigen Evangelium, ob der blind Geborene, dem sie begegnen, selbst gesündigt und deshalb blind ist, oder ob seine Eltern gesündigt haben und er wegen ihrer Taten bestraft wurde bzw. durch ein blindes Kind die Eltern bestraft wurden. Jesus jedoch lehnt diese Einschätzung ab. Auch bei anderen Gelegenheiten weist er die Auffassung, Leid sei eine Strafe Gottes, zurück.

Er steht damit ganz in der Tradition anderer Propheten der Schrift. (Natürlich gibt es auch Schriftstellen, die Leid als Strafe Gottes darstellen). Jesus will zeigen, dass Gott uns im Leiden nicht allein lässt und dass er uns Heil schenken will. Überhaupt sollten wir vorsichtig sein, anderen ihr Leid zu erklären und darin eine gerechte Strafe für ihre Schlechtigkeit zu sehen, wie uns auch das Buch Hiob lehrt. Vielmehr sollen wir anderen beistehen und ihr Leid mindern.

Ich wünsche Ihnen einen heilvollen Sonntag.

Michael Becker

Liebe Mitchristen!

Zum 3. Fastensonntag lesen wir in den Impulsen für die Fastenzeit, die von den Diözesen Speyer und Rottenburg-Stuttgart herausgegeben wurden, folgenden Text:

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Wort aus der Bibel: „Da kam eine Frau aus Samarien, um Wasser zu schöpfen.
Jesus sagte zu ihr: Gib mir zu trinken!
Die Samariterin sagte zu ihm: Wie kannst du als Jude mich, eine Samariterin, um etwas zu trinken bitten?“ (Joh 4,7.9)

Wie oft schauen wir nur flüchtig. Weil wir keine Zeit haben, oder es uns nicht interessiert. Gott schaut genau, sein Blick umfasst meine persönliche, individuelle Situation, mein „Wo kommst du her?“ und mein „Wo gehst du hin?“

Wenn ich an Jesus denke, wie er damals den Menschen in Israel begegnet ist, dann stelle ich mir vor, dass er ein Meister von diesem genauen Blick war. Ganz sicher konnten die Menschen Annahme, Liebe und Segen spüren, wenn er sie ansah, wie die Frau am Jakobsbrunnen:

Aufgabe:
Schau genau. Nimm die Menschen, denen du begegnest, in ihrer Situation wahr und segne sie -
in Gedanken, mit einem Lächeln, mit den Augen.

***

Ich wünsche Ihnen für die kommenden Tage Begegnungen mit Menschen, die Sie spüren lassen:
Ich bin angenommen.
Ich kann ganz unverstellt so sein, wie ich bin.
Ich bin geliebt.

Andrea Guckert-Lauer

Hat Sie der Impuls angesprochen? Diesen und weitere Impuls finden Sie in unseren Schaukästen, an der Josefskapelle oder auch unter https://www.kirchenjahr.jetzt/kirchenjahr/fastenzeit/.

 

Liebe Mitchristen,

 

 

 

                                          

                                

 

 

 

Die Verklärung Jesu – „Großes Kino“

"In jener Zeit nahm Jesus Petrus, Jakobus und dessen Bruder Johannes beiseite und führte sie auf einen hohen Berg. Und er wurde vor ihnen verwandelt; sein Gesicht leuchtete wie die Sonne und seine Kleider wurden weiß wie das Licht. Und siehe, es erschienen ihnen Mose und Elija und redeten mit Jesus".

(Aus dem Sonntagsevangelium Mt, 19,1-7)

 

Der zweite Fastensonntag entfaltet großen Glanz – auch deswegen, weil auf Jesus ein dunkler Ort wartet, die Zeit des Leidens und des Sterbens.

Die einzigartige Schönheit dieser Geschichte, dieses „großen Kinos“, endet im Schmerz. Davon weiß aber nur Jesus. Seine Jünger sonnen sich im himmlischen Glanz und möchten am liebsten lange verweilen – Petrus will sogar Hütten für sie alle bauen. Auch das zeigt, dass Entrückung so schön sein kann, dass man am liebsten die Erde vergisst.

Aber hier geht es gerade nicht ums Vergessen, sondern ums Erinnern. Erinnert euch dieses Augenblicks, sagt Jesus sinngemäß, wenn die Erde euch zu erdrücken scheint. Denkt an dieses Himmelslicht, wenn die Dunkelheiten der Erde oder der Seele zu stark werden. Nehmt dieses Licht in euer Herz, wenn es zu verdüstern droht. Und das wird es ja, wie wir wissen. Keiner der hier anwesenden Jünger wird sich am Karfreitag an die Verklärung Jesu erinnern – und wenn doch, hilft sie ihnen nicht. Am ehesten noch hilft sie Petrus, der nach dem Ostermorgen seine große Scham gegenüber Jesus ausdrückt. Da hat er dann endlich verstanden, was auf dem Berg wirklich geschah. Das Licht auf dem Berg, das Licht des väterlichen Gottes, ist das Licht unseres Lebens. Es überstrahlt sogar den Tod. Für immer. Auch den unseren.

Was dort bei der Verklärung Jesu geschehen ist, wir können es wie durch einen Nebel nur erahnen, nicht begreifen, gläubig bekennen und in der Ruhe dieser Wochen auf uns wirken lassen!

Pfr. Danijel Ševo

Liebe Mitchristen,

die Fastenzeit ist immer auch eine Zeit, in der Menschen nach Impulsen und neuen Wegen suchen, ihr Leben zu betrachten und im Alltag anders zu handeln.

Auch in diesem Jahr gibt uns die Beauftragte für Katechese in unserer Diözese, Tanja Rieger, in Kooperation mit der Diözese Rottenburg/Stuttgart kurze Impulse für die geprägte Zeit, die Sie in unseren Schaukästen lesen oder auch unter https://www.kirchenjahr.jetzt/kirchenjahr/fastenzeit/ anschauen können. Den Impulstext zum ersten Fastensonntag möchte ich Ihnen hier als Vorwort präsentieren:

„Fast jede:r kennt das: Ahhh, jetzt kann ich das lesen, jetzt habe ich die Brille auf. Da wird vieles deutlicher, klarer. Das kann auch im übertragenen Sinne gelten: Wenn plötzlich etwas klar und offensichtlich wird. Wir sprechen dann oft auch von einem Aha-Erlebnis. Auch die Jahreslosung ist eine Art Aha-Erlebnis: Ein Gott, der mich sieht! Ich bin nicht Teil einer Masse, einer Kategorie. Ich bin angesehen. Die Losung verheißt uns ein ganzes Jahr unter den Augen Gottes, die verständnisvoll und achtsam auf uns ruhen, die uns nicht aus dem Blick lassen. Aha-Erlebnisse sind auch manchmal schmerzlich, wie bei Adam und Eva, in der Lesung des heutigen Sonntags.

AUFGABE: Achte in dieser Woche auf deine kleinen (und größeren) Aha-Erlebnisse.“

Ich wünsche Ihnen eine gute Fastenzeit.

Michael Becker

 

 

 

 

Liebe Schwestern und Brüder in Landeskirche und Bistum,

am 24. Februar jährt sich der Ausbruch des Ukraine-Krieges – der eine „Zeitenwende“ markiert: nicht nur für die Menschen in den Kriegsgebieten, sondern wegen seiner weitreichenden politischen und wirtschaftlichen Folgen auch für uns in Deutschland und Europa. Als Kirchen stehen wir an der Seite der Menschen in der Ukraine, die unter dem Angriff Russlands leiden. An der Seite derer, die aus ihrer Heimat zu uns geflüchtet sind. Aber auch an der Seite derer, die aufgrund der dramatisch gestiegenen Energie- und Lebenshaltungskosten in Notlagen geraten sind. Für zahlreiche Zeichen gelebter Solidarität in unseren Gemeinden sind wir zutiefst dankbar:
für die Unterbringung und Unterstützung von Geflüchteten, für Wärmestuben und Essensausgaben für Bedürftige – aber auch für die vielen Friedensgebete, die seither gefeiert werden als Ausdruck unseres Vertrauens in Jesus Christus, der allein unser Friede ist (vgl. Eph 2,14).

Zum 1. Jahrestag des Ukraine-Krieges am Freitag, 24. Februar 2023, laden wir Sie ein, in allen Pfarreien in ökumenischer Verbundenheit Friedensgebete abzuhalten.

Dankbar für Ihr Mitbeten und in ökumenischer Verbundenheit grüßen wir Sie herzlich!

Bischof Dr. Karl-Heinz Wiesemann                           Kirchenpräsidentin Dorothee Wüst

Liebe Mitchristen,

wir laden in unseren Gottesdiensten am 24. Februar zum Gebet für den Frieden ein:

im Friedensgebet um 18.00 Uhr in Habkirchen
im Friedensgebet um 17.00 Uhr in Bliesmengen – Bolchen
in der Eucharistiefeier um 18.30 Uhr in Bebelsheim
im Ökumenischen Gottesdienst um 17.00 Uhr in Heckendalheim.

Wer Frieden sucht
wird den anderen suchen
wird Zuhören lernen
wird das Vergeben üben
wird das Verdammen aufgeben
wird vorgefasste Meinungen zurücklassen
wird das Wagnis eingehen
wird an die Änderung des Menschen glauben
wird Hoffnung wecken
wird dem anderen entgegenkommen
wird zu seiner eigenen Schuld stehen
wird geduldig dranbleiben
wird selber vom Frieden Gottes leben -
Suchen wir den Frieden?
(Schalom Ben-Chorin, 1913 - 1999)

Suchen wir den Frieden und fangen bei uns an.

Andrea Guckert-Lauer

 

 

 

 

Sternsinger-Aktion 2023   

 

                                                                             Sternsinger

Wir freuen uns, dass Anfang dieses Jahres nach langer Pause wieder Sternsinger*innen in unseren Orten den Segen an die Häuser bringen und Spenden für die Aktion entgegennehmen konnten. Wir bedanken uns bei allen Kindern, Jugendlichen und Erwachsenen, die bei der Aktion beteiligt waren und bei allen, die unsere Sternsinger*innen freundlich aufgenommen haben.

Ein herzlicher Dank für Ihre Spendenbereitschaft!

Das vorläufige Ergebnis der Pfarrei beträgt 16.277,71 Euro

Unsere Sternsinger*innen können stolz auf die Aktion zurückblicken.

Wenn Sie noch eine Spende geben möchten, ist dies über die bekannten Stellen oder unser Pfarrbüro in Ormesheim möglich.

 

Hier die Spenden-Ergebnisse der einzelnen Orte:

Bebelsheim:                               1.621,45 Euro

Bliesmengen-Bolchen:               3.363,63 Euro

Erfweiler-Ehlingen:                    3.043,59 Euro

Habkirchen:                               1.467,79 Euro

Ormesheim:                               5.439,72 Euro

Wittersheim:                              1.341,53 Euro

                                     

         

 

 

 

Liebe Mitchristen,

ich finde, es lohnt sich, über den eigenen Tellerrand hinaus zu schauen und sich durchaus auch andere Standpunkte und Erkenntnisse anzuhören.

So habe ich auf YouTube heute einen Vortrag von Prof. Harald Lesch angeschaut mit dem Titel „Das Licht der Welt“ (https://www.youtube.com/watch?v=-OQBJYE2Wrw). Im Anschluss daran habe ich nachgelesen, welche Bibelstelle am 05.02. bei uns im Gottesdienst vorgelesen wird, weil ich hierfür dieses Vorwort schreiben soll; da lese ich „Ihr seid das Licht der Welt!“ (Mt 5,14) Es gibt Zufälle, die kommen einem dann recht merkwürdig vor.

Harald Lesch ist nicht nur (ein auch durchs Fernsehen sehr bekannter) Astrophysiker, er hat auch einen Lehrstuhl für Naturphilosophie und macht in seinen Vorträgen, Büchern und Sendungen immer wieder deutlich, wie eng im menschlichen Geist die Dinge zusammenhängen und wie wichtig es ist, den Blick zu weiten, nicht nur einen wissenschaftlichen Standpunkt zu haben, sondern diese Erkenntnisse ins Ganze einzuordnen, zu deuten und zu werten.

Der Titel seines Vortrages ist sehr bewusst eine Verknüpfung von Naturwissenschaft und theologischem Sprachgebrauch. Jesus verwendet gerne Metaphern aus dem Bereich der Natur, um uns zu sagen, worum es geht. Ohne Licht, ohne die Energie der Sonne gäbe es kein Leben, das wissen die Menschen schon seit langer Zeit. Licht zu sein heißt, das Leben wollen und ermöglichen, dass es gut wird – ganz einfach, und für uns manchmal doch so schwer. Aber Jesus sagt an dieser Stelle nicht: Ihr sollt Licht werden, seine Worte sind keine Ermahnung, sondern eine Feststellung: Ihr seid das Licht. Anscheinend traut er uns mehr zu, als wir selbst uns manchmal trauen.

Ich wünsche Ihnen einen gesegneten, lichtvollen Sonntag und eine gute Woche.

Michael Becker

 

 

Liebe Mitchristen,

die Seligpreisungen gehören zu den bekanntesten und berühmtesten Texten des Neuen Testaments. Sie sind ein Herzstück der Botschaft Jesu. Jesus will Mut machen, Mut, immer wieder die eigene innere Haltung auf den Prüfstand zu stellen. Zu hinterfragen: Von welchen Werten lasse ich mich leiten? Folge ich inneren Leitgedanken, die ich in den Seligpreisungen entdecken kann?
Es lohnt sich, diesen Text immer wieder zu lesen. In einer Zeit, in der es scheint, als seien so viele Werte verloren gegangen, werden wir daran erinnert, dass es sich lohnt, nach dem zu suchen, was bleibt. In einer Zeit, in der die Welt aus den Fugen zu geraten scheint, lohnt es sich, in ein menschliches Miteinander zu investieren – jeden Tag aufs Neue. Und wir können uns glücklich schätzen und selig sein, wenn wir immer wieder Menschen begegnen, die das auch tun.

Bei Matthäus 5,3-10 lesen wir:

Selig, die arm sind vor Gott; denn ihnen gehört das Himmelreich.
Selig die Trauernden; denn sie werden getröstet werden.
Selig die Sanftmütigen; denn sie werden das Land erben.
Selig, die hungern und dürsten nach der Gerechtigkeit; denn sie werden gesättigt werden.
Selig die Barmherzigen; denn sie werden Erbarmen finden.
Selig, die rein sind im Herzen; denn sie werden Gott schauen.
Selig, die Frieden stiften; denn sie werden Kinder Gottes genannt werden.
Selig, die verfolgt werden um der Gerechtigkeit willen; denn ihnen gehört das Himmelreich.

Vielleicht spricht Sie ein Wort besonders an. Es könnte Ihnen gesagt sein.

Andrea Guckert-Lauer

 „Denn das Himmelreich ist nahe.“

Mit Blick auf das gerade vergangene Jahr fällt es uns schwer daran zu glauben. Das Himmelreich in den Bombenkratern in der Ukraine? Das Himmelreich auf den Intensivstationen? Das Himmelreich in Hunger und Armut? Wer schweres Leid trägt, kann und darf so fragen! Wohl wissend, dass es eine leidfreie Zeit, eine leidfreie Welt noch nie gegeben hat. Nicht vor 2000 Jahren, als Jesus diese Worte gesprochen hat, nicht 2022 und auch nicht 2023, so sehr wir uns ein besseres Jahr auch wünschen.

Wenn Jesus dennoch von der Nähe des Himmelreiches spricht, dann wollen wir versuchen, ihm zu glauben. Nach der Rede vom Himmelreich folgt die Berufung der Jünger. Eine Verbindung, von der auch wir uns ansprechen lassen sollten. Auch wir sind gerufen, am weiteren Kommen des Himmelreiches mitzuwirken. Dabei haben wir sicherlich ganz viele Möglichkeiten. Gerade bei denen, die nicht mehr ans Himmelreich glauben können: Flüchtlinge betreuen, Kranke besuchen, mit den Ärmsten teilen … bleiben wir „einfalls-reich“ für das Reich Gottes!

Pfr. Danijel Ševo

 

 

 

Weihnachten

Liebe Mitchristen!

Der 3. Advent steht unter dem Motto: Gaudete – Freut euch!

Vielleicht könnte man ergänzen: Freut euch trotz allem, was an schlechten Nachrichten täglich auf uns einprasselt; freut euch trotz Krankheit und Not; freut euch, trotz der Sorgen um liebe Menschen; freut euch trotz so vieler Ungewissheiten….

Oder ist diese Einladung zur Freude in dunkler Zeit eine Zumutung?

Vor etwa 2800 Jahren rief der Prophet Jesaja dem Volk Israel ebenfalls in dunkler Zeit zu:
Sagt den Verzagten: Seid stark, fürchtet euch nicht! Seht, euer Gott! (Jes 35,4)
Der Prophet spricht den Menschen damals und uns heute Mut und Hoffnung zu, eine Hoffnung, die von Gott kommt. Seine Texte begleiten uns durch den Advent. Sie erinnern uns daran, dass wir zuversichtlich sein dürfen,

denn unser Gott geht all unsere Wege mit uns und steht uns zur Seite.

Mit einem Adventssegen von Katja Süß wünsche ich Ihnen Mut und Zuversicht für die kommenden Adventswochen und das Vertrauen auf einen Gott, dem nichts Menschliches fremd ist:

Adventssegen

In alles hinein
was dein Leben verdunkelt
wünsche ich dir ein Licht
das Licht des Advents
das Licht der Weihnacht
das uns erinnert:
Gott stimmt nicht zu
wenn das Dunkel
das letzte Wort behält
Immer aufs Neue spricht er sein
‚es werde Licht‘
in dir
um dich her
für dich
durch dich

Andrea Guckert-Lauer

 

 

Advent: vielerlei Wege

Liebe Mitchristen!

Dass wir im Advent auf dem Weg nach Bethlehem sind, versteht sich von selbst. Denn dort in Bethlehem ist vor über 2.000 Jahren Jesus Christus geboren – und das feiern wir am Ende der Adventszeit an Weihnachten. Doch mit einem Zitat des Priesters und Dichters Angelus Silesius (1624–1677) möchte ich den Blick auf den Advent ein wenig verschieben.

Er schrieb: „Und wäre Christus tausendmal in Bethlehem geboren, und nicht in dir: Du bliebest doch in alle Ewigkeit verloren.“ Will salopp heißen: Weihnachten zu feiern als Erinnerungsfest an die Geburt Jesu, ist nicht mal die halbe Miete. Weihnachten geht es weniger um die Geburt Jesu in Bethlehem als um die Geburt Jesu in mir. Was kann das bedeuten? Dass mir Gott in meinem Leben so wichtig ist, wie es mir ein eigenes Kind ist oder wäre. Dass ich mir Zeit nehme. Dass ich mich um Gott kümmere, heißt: seine Worte sind mir wichtig und ich versuche, danach zu leben. Ich liebe ihn – und ich lasse mich von ihm lieben. Das heißt, ich vertraue ihm und ich vertraue mich ihm an.

Wenn Christus in mir zur Welt kommen soll, ist der Advent auch ein Weg zu mir selbst. Wie geht es mir? Liebe ich mich selbst? Nehme ich Rücksicht auf mich? Gebe ich den Dingen Zeit in meinem Leben, die mir wichtig sind und mich freuen? Diese Fragen, dieser Weg zu mir selbst, ist zugleich ein Weg zu Gott. Bei ihm kann ich Erfüllung finden, denn er möchte, dass ich das Leben habe und dass ich es in Fülle habe, wie es uns Jesus im Johannesevangelium verspricht.

Ich wünsche Ihnen segensreiche Adventswege zu sich selbst, zu Ihren Nächsten und zu Gott!

Pfr. Danijel Ševo

 

 

 

 

 

Schindler ehem. Pfarrsekretärin Ulrike Schindler

 

 

 

 

 

 

Palmsonntag

 

 

 

 

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